Ein Happy End für 2016
Eigentlich wollte ich ja keinen Jahresrückblick schreiben, weil ich so spontan überhaupt gar nicht wusste, was ich schreiben soll. Das einzige Wort, dass mir spontan zu diesem Jahr eingefallen war, ist “schwanger”. Aber als ich heute Nacht neben Marley im Bett lag und darauf wartete, dass sein Gezappel in Tiefschlaf überging, laß ich einige Rückblicke von anderen Bloggern und da fiel mir erstmal wieder ein, was 2016 alles war und dass ich schon alleine für mich einen Rückblick schreiben muss! Ich glaube, in meinem Leben gab es kein weiteres Jahr, das so bedeutend und prägend war. Es war das schönste und zugleich das schlimmste Jahr, das ich bisher erlebt habe. Die reinste Achterbahnfahrt. Aber fangen wir von vorne an. 🙂
Januar
Das Jahr begann ziemlich faul. Ich war gerade im 3. Monat mit Zwillingen schwanger und hatte wirklich schwer mit Übelkeit und Müdigkeit zu kämpfen. Aber ich war glücklich, ich war so unendlich glücklich darüber, schwanger zu sein. Ich hatte noch ein paar letzte Shootings, die ich ich mit Müh und Not durchzog. Das schlimme daran, ich konnte noch niemandem erzählen, dass ich schwanger war. Es brannte mir so sehr auf der Zunge, ich wollte es am Liebsten mit der ganzen Welt teilen. Aber ich musste die Zähne zusammen beißen und niemanden merken lassen, dass ich am Liebsten den ganzen Tag nur schlafen würde. Ich hatte ja schon früh ein Bäuchlein und bei einem Shooting sagte der Stylist mir ständig, dass ich meinen Bauch mehr einziehen müsste. Wir fotografierten Mode für Basler und da hat ein Bauch ja nichts auf den Fotos zu suchen. Gott sei Dank war es die nächste Winterkollektion und der Bauch meistens verdeckt. Aber irgendwann fragte er mich, wieso ich so schwer atme und da musste ich ihm dann natürlich erzählen, was da los war und er trapierte dann den ganzen Tag die Kleidung so um mich herum, dass kein anderer was davon merkte. Ich finde auch, dass man auf den Fotos rein gar nichts davon erkennen kann. 🙂
Februar
Direkt am 1. Februar ging es steil bergab. Wir erfuhren, dass mit der Schwangerschaft etwas nicht in Ordnung war. Alles war in Gefahr, wofür wir so lange gekämpft hatten. Es folgten viele Untersuchungen und etliche Stunden im Krankenhaus. Ich hatte Angst. Es flossen viele Tränen und das Ungewisse zermürbte uns. 🙁
Zwischen all den Ängsten und Tränen organisierte ich noch die Babyparty für meine Schwester, was wohl das einzig schöne in diesem Monat war. Selbst mit meinem Faschingskostüm drückte ich meine seelische Verfassung aus. Zum Feiern war mir absolut nicht zu Mute, obwohl ich mich eigentlich jedes Jahr sehr darauf freue.
März
Im März bestätigten sich all unsre Ängste. Ein Alptraum wurde wahr. Wir mussten jetzt all unsere Hoffnung und Energie in die Schwangerschaft stecken und einfach nur dafür beten, dass am Ende alles gut werden würde. Ich glaubte fest daran, auch wenn es an manchen Tagen unendlich schwer war. Auf meine Schwangerschaft gehe ich vielleicht mal noch in einem anderen Post ein, aber das überlege ich mir noch, ob ich detailliert darüber schreiben möchte.
Zu allem Elend stürzte ich bei uns zu Hause die Treppe herunter und brach mir den großen Fußzeh. Gott sei dank war es nur der Zeh, obwohl das auch sehr lästig war und sich über Monate hinzog. 🙁
Im März hatte ich zudem mein letztes Shooting als “nicht-Schwangere” trotz meinem Bauch, den ich nich mehr verstecken konnte, buchte mich mein langjähriger Kunde Base Eyewear und es sind tatsächlich Fotos entstanden, auf denen man mir die Schwangerschaft nicht ansieht. Aber ich muss gestehen, der Stress der letzen Wochen, war mir deutlich anzusehen und das Lachen fiel mir schwer. :-/
Für März hatten wir zudem noch geplant, unser Weihnachtsgeschenk einzulösen. Eine romantische Übernachtung in einem Iglu und hatten das direkt für Ende März gebucht. Der Tapetenwechsel tat uns gut, allerdings würde ich niemandem empfehlen, so ein Erlebnis während der Schwangerschaft zu machen und vorallem nicht mit einem gebrochenem Zeh. Die extreme Kälte war für mich kaum zu ertragen und an Schneewanderungen und anderen Aktivitäten konnte ich nicht teilnehmen. Aber wir machten das Beste daraus und wollten die Erfahrung nicht missen. 🙂
April
Der April begann mit einem riesen Highlight. Meine Nichte Paula kam zur Welt und verzauberte uns alle von der ersten Sekunde an. <3 Ich verbrachte unheimlich gerne Zeit mit ihr. Ich konnte schonmal ein bisschen üben und ganz viel Babyenergie laden. Fast zeitgleich bekamen wir für unsere Schwangerschaft traurige Gewissheit. Marleys Zwilling hatte sich gegen ein Leben auf unserer Welt entschieden. Aber gleichzeitig hatten wir jetzt die Chance darauf, dass wir am Ende ein gesundes Baby bekommen würden. 🙂
Mai
Der Mai war ein recht positiver Monat. Es gab nichts außergewöhnliches. Meine Schwangerschaft lief gut weiter. In zweiwöchigen Abständen musste ich zur Kontrolle, was für mich in Ordnung war. Ich freute mich auf jeden Ultraschall, bei dem ich mein Baby sehen konnte und auf jedes CTG, bei dem ich seinen Herzschlag hören konnte.
Mittlerweile konnte ich nicht mehr als Model arbeiten, mein Bauch war einfach viel zu groß. Und für BabybauchShootings hatte ich scheinbar auch zu viele Rundungen. Deswegen war es mir möglich, die Sonne zu genießen und fing an, Marleys Kinderzimmer vorzubereiten. 😀
Juni
Der Juni war wohl der schönste Monat meiner Schwangerschaft. Mir ging es richtig gut. Ich fühlte mich super und freute mich einfach nur, dass jetzt scheinbar alles gut werden würde. Anfang Juni wurde ich mit einer super schönen Babyparty überrascht, wir hatten unser BabybauchShooting mit Aline Lange und ich wagte noch einen etwas größeren Trip nach Berlin und Düsseldorf. 🙂
Es sollte doch tatsächlich noch ein Shooting für Schwangerschaftsmode für mich geben. Das junge Label Mara Mea buchte mich für ihre neue Kollektion und ich fuhr kurzentschlossen mit dem Auto nach Berlin. Leider hat mein treuer Wegbegleiter, mein geliebtes Auto, auf dem Weg dorthin den Geist aufgegeben und ich musste mich auf die Dienste des ADACs verlassen. Nach 11 Jahren und 330.000km war es aber auch nur eine Frage der Zeit. 😉 Das Shooting war super anstrengend, unter anderem auch, weil wir im botanischen Garten fotografierten und es dort für eine Schwangere in der 32. SSW einfach viel zu warm war. Aber es war trotzdem toll. Die Fotos kann ich euch hoffentlich bald zeigen. Noch dazu konnte ich Berlin kennen lernen und hab mich total in diese Stadt verliebt. <3
Die Reise ging von Berlin aus weiter nach Dortmund, wo ich unseren Kinderwagen kaufte und dann nach Düsseldorf, wo eine Freundin ihren 30. Geburtstag feierte.
Nach diesem Trip war ich wirklich happy, dass ich das alles auf mich genommen habe. 😀
Juli
Im Juli fieberte ich auf den langersehnten Termin hin. Mein Bauch wurde immer größer und ich war froh, dass wir den Kaiserschnitt drei Wochen vor ET geplant hatten. 😉 In meinem Countdown ließ ich euch an meinen letzten 10 Tagen teilnehmen. Und dann war es endlich so weit. Am 24. Juli hielten wir unser kleines Wunder in unseren Händen. <3
August
Wie es mir im August erging, habe ich euch in meinem ersten Beitrag nach der Geburt geschildert. Es war nicht so leicht für mich. Der Baby Blues machte mir schwer zu schaffen. So im Nachhinein war natürlich alles halb so wild und ich wär schon wieder bereit fürs nächste Kind. (Nein, Spaß 😉 ) Im August kam auch Aline zu Besuch, um süße von Fotos von unserem kleinen Schatz zu machen. 😀
September bis November
Im September habe ich schon wieder angefangen zu arbeiten. Ich nahm meine Bürotätigkeit im Homeoffice für Peepz wieder auf, schminkte ein paar Bräute und hatte meine ersten Shootings. Ich muss gestehen, dass ich mir Arbeiten mit Kind etwas leichter vorgestellt hatte, aber darauf gehe ich demnächst nochmal in einem anderen Post ein.
Aber ich fühlte mich von Woche zu Woche besser. Es ging mir richtig gut. Mit Marley wurde es immer schöner und ich hatte dank dem Stillen meine alte Figur wieder. Naja, fast. 😉
Dezember
Unser erstes Weihnachten stand an. Wir sind mittlerweile zu einer richtigen kleinen Familie geworden. Wir haben uns an alles gewöhnt und sind ein super eingespieltes Team. <3 Das Einzige, was wir jetzt tun können, ist uns aufs nächste Jahr zu freuen und dankbar zusein. Dankbar für das, was wir haben. Dankbar, dass wir gesund sind und dass dieses Jahr ein wunderbares Happy End für uns parat hielt. 🙂 Und wir denken an all diejenigen, die gerade vielleicht nicht so viel Glück haben, denen es gesundheitlich nicht so gut geht und die es in dieser Zeit, die von Krieg und Terror gezeichnet wird, ein schweres Leben haben.
Wir sind dankbar und glücklich und wünschen euch einen Guten Rutsch ins Neue Jahr und für 2017 alles erdenklich Gute!
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